Aufgrund zunehmender Konkurrenz wird die Lage für alteingesessene Glücksspielunternehmen auf der ganzen Welt immer schwieriger. Es müssen neue Technologien und Innovationen her, ansonsten suchen sich die Spieler rasch einen der Mitbewerber als künftige Anlaufstelle. Das möchte man beim Glücksspielkonzern von MGM unbedingt vermeiden. Aus diesem Grund soll eine Umstrukturierung das Unternehmen bis 2020 auf einen neuen Kurs bringen. Dafür allerdings wird viel Geld benötigt und das dürfte auch bei den Arbeitsplätzen eingespart werden.
1.000 Arbeitsplätze in Gefahr?
MGM2020 – drei Buchstaben und vier Zahlen, die aktuell bei großen Teilen der Belegschaft des Casino-Riesen für ein ungutes Gefühl sorgen dürften. Tatsächlich ist MGM2020 nämlich ein Umstrukturierungsplan des Casino-Riesen, der 35 Casinos auf der ganzen Welt betreibt. Und das soll auch so bleiben, wenn es nach dem Konzern geht. Hierfür sollen in der Zukunft zahlreiche Investitionen getätigt werden, mit denen das Unternehmen bis 2020 einen Gewinnanstieg von 200 Millionen US-Dollar verzeichnen möchte. Der Plan: Es sollen Arbeitsplätze für Kosten eingespart werden, zu diesem Zweck werden Abteilungen zusammengelegt.
Rund 1.000 Arbeitsplätze sollen laut Berichten in Gefahr sein, was dafür sorgt, dass die Belegschaft beim zweitgrößten Casinobetreiber der Welt momentan alles andere als glücklich sein dürfte. Ganz besonders deshalb, weil die Angestellten dem Unternehmen in den letzten Jahren stetig zu einem großen Erfolg verhelfen konnten. Jetzt aber sollen schon allein durch die Einsparungen bei den Arbeitsplätzen fast 100 Millionen Euro mehr Gewinn eingefahren werden können. Auch auf der Führungsebene sollen Kompetenzen künftig offenbar gebündelt und so zentralisiert werden. Hierfür wurden bereits Anfang des Jahres mehr als 30 Manager in den Frühruhestand geschickt, nachdem ihnen laut Konzernaussage ein anständiges Finanzpolster zugeschoben wurde. Zudem plant MGM laut eigener Aussage entscheidende Investitionen in neue Technologien.
Auch die Hotelgäste dürften die Umstrukturierung spüren
Konkret sehen die Planungen des Glücksspielriesen aber nicht nur einen internen Sparkurs vor. So sollen rund 50 Millionen US-Dollar auch durch eine Umsatzoptimierung eingefahren werden. Das wiederum betrifft die Gäste der MGM Resorts International, welche sich laut Unternehmen so auf höhere Preise bei Speisen oder Getränken einstellen müssen. Dass man mit den eigenen Planungen nicht nur auf Gegenliebe stoßen wird, ist dem Konzern offenbar bewusst. So teilte Finanzdirektor Corey Sanders Anfang der Woche mit: „Wie bei jeder derartigen Unternehmung sind wir uns auch jetzt der moralischen Auswirkungen bewusst. Wir waren sehr achtsam, unsere Kommunikation war transparent und wir haben sogar Management-Anpassungs-Programm verwendet, um unsere Führungskräfte und Mitarbeiter in einer schweren Zeit zu begleiten. Zwar sind Veränderungen immer schwer, besonders, wenn es um eine große Verringerung der Mitarbeiter geht, aber wir sind uns sicher, dass das Unternehmen so effiziente und erfolgreicher in die Zukunft gehen kann.“
Sanders gab zudem bekannt, dass weitere 50 Millionen Euro im Bereich der Beschaffung eingespart werden sollen, so dass bis 2020 eine Gewinnsteigerung von rund 200 Millionen US-Dollar nachgewiesen werden könne. Aktuell befindet man sich laut Konzern schon auf einem guten Wege und könne wohl im Jahr 2019 schon rund ein Drittel der 200 Millionen Euro Zusatzgewinn erreichen. Kritiker allerdings werden dem Unternehmen vor, nicht weitsichtig genug zu agieren und durch die Entlassungen für große Probleme zu sorgen. Darüber hinaus ist die Umstrukturierung für den Giganten bereits jetzt eine enorm teure Angelegenheit. So sollen mehr als 40 Millionen US-Dollar Abfindung an ehemalige Mitarbeiter gezahlt worden sein, gleichzeitig lagen die Mehrausgeben im ersten Quartal sogar bei über 50 Millionen US-Dollar. Eine Summe, die natürlich zusätzlich wieder erwirtschaftet werden muss. Keine leichte Aufgabe also für den Konzern, der aktuell jedoch erst einmal mit der inneren Unruhe zu kämpfen haben wird. Zudem ist noch nicht klar, welche Reaktionen Gewerkschaftsvertreter offenbaren werden. Nach einem ruhigen Plan für die Zukunft sieht es aktuell jedenfalls nicht aus.
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