Gauselmann: Internationaler Expertenaustausch zum Datenschutz

Kaum ein Thema ist in den letzten Jahren auch für die Glücksspielbranche derart wichtig geworden wie die Datensicherheit und der Schutz der Daten. Speziell durch die Online-Glücksspielangebote wird die Branche hier noch einmal vor eine ganz neue Herausforderung gestellt, der man bisher aber voll gewachsen ist. Damit das so bleibt, haben sich bei der Gauselmann Gruppe in Espelkamp insgesamt 24 Datenschutzkoordinatoren aus elf Ländern versammelt, um sich gegenseitig auszutauschen und Neues zu lernen.

Datensicherheit auf mehreren Ebenen wichtig

Für Glücksspielanbieter ist die Datensicherheit auf gleich mehreren Ebenen wichtig. Zum einen müssen die Spielerdaten geschützt werden, zum anderen muss sich das Unternehmen aber auch selbst schützen. Immerhin ist in Zeiten von Hackern kein Unternehmen komplett davor gesichert, ins Visier derartiger Gruppen zu geraten. Im Glücksspielbereich können diese Angriffe verheerende Folgen für das Unternehmen haben, wenn zum Beispiel Entwicklungs- oder Forschungsdaten entwendet werden. Gerade weil der Datenschutz und die Datensicherheit so eine enorme Rolle spielen, hat sich bei der Gauselmann Gruppe vor wenigen Tagen eine ganze Armee von Datenschutzkoordinatoren des Unternehmens versammelt. Insgesamt 24 Koordinatoren aus elf Ländern waren anwesend und brachten sich gegenseitig auf den neuesten Stand.

Die Datenschutzkoordinatoren der Unternehmensgruppe sind speziell in den letzten Monaten und Jahren enorm wichtig geworden. Zentral gesteuert wird die Datensicherheit vom Sitz des Unternehmens in Espelkamp aus. Die Koordinatoren sind in den verschiedenen Ländern, um hier vor Ort für die Einhaltung aller erforderlichen Maßnahmen zu sorgen. Erledigt wird diese Arbeit von den Mitarbeitern zusätzlich zum regulären Tagesjob bei der Gauselmann Gruppe.

Erstes Treffen der Datenschutzkoordinatoren

Beim Zusammenkommen der Datenschutzkoordinatoren handelt es sich um das erste Treffen dieser Art bei der Gauselmann Gruppe überhaupt. Das zeigt, wie wichtig diese Bereiche in den letzten Jahren für den Konzern geworden sind. Zusammengekommen sind die 24 Koordinatoren aus insgesamt elf europäischen Nachbarländern. Aus Großbritannien, aus Dänemark, Belgien, Tschechien, der Slowakei, Kroatien, Spanien, Italien, Malta, den Niederlanden und Serbien. Auf Schloss Benkhausen stand in der Diskussionsrunde zunächst ein allgemeiner Erfahrungsaustausch auf dem Programmplan. Zudem wurde der Umgang mit dem Thema Datenschutz reflektiert. Insbesondere, seitdem im Mai 2018 die neue Datenschutz-Grundverordnung verabschiedet wurde. Diese sieht für Unternehmen ganz besondere Datenschutzmodelle vor, mit denen das persönliche Recht der Kunden und Besucher noch stärker als bisher geschützt werden soll. Für alle Konzerne ist die Datenschutz-Grundverordnung mit einem horrenden Aufwand verbunden.

Weitere wichtige Themen des Workshops waren zudem der Umgang mit Datenschutzverletzungen und die drohenden Strafgelder. Sollten Unternehmen gegen die Vorgaben der neuen Datenschutz-Grundverordnung verstoßen, drohen empfindliche Geldstrafen. Ebenso beschäftigte man sich mit der Datenspeicherung und der Datenlöschung und der Videoüberwachung. Ein weiteres wichtiges Thema war der Brexit und die sich daraus ergebenden neuen Anforderungen bei der Nutzung von Datenauswertungen. Ebenso wurde auf Schloss Benkhausen die Einführung in das gruppenweite Datenschutz-Managementsystem der Gauselmann Gruppe durchgeführt.

Treffen für kommendes Jahr bereits vereinbart

Das Thema Datenschutz kann in jeglicher Hinsicht als enorm umfangreich bezeichnet werden. Aus diesem Grund war es auch nicht möglich, alle Unterthemen dieses Bereichs auf Schloss Benkhausen zu diskutieren. Noch offen ist zum Beispiel die Möglichkeit, mit einem e-Learning-Tool den Datenschutz unternehmensweit zu verbessern. Dieser Ansatz konnte bisher allerdings aufgrund der zeitlichen Knappheit nicht weiter verfolgt werden. „Dennoch hat sich das Prinzip des internationalen Austausches und der damit verbundenen persönlichen Vernetzung der Datenschutzkoordinatoren erfolgreich bewährt“, findet Ludwig Beckmann als Chief Privacy Officer der Gauselmann Gruppe. Zudem kündigte Beckmann an: „Für das nächste Jahr haben wir bereits einen weiteren mehrtägigen Workshop geplant.“

Dass die Vernetzung der Datenschutzkoordinatoren enorm wichtig wird, kann sich beim Unternehmen möglicherweise schon in den kommenden Monaten herausstellen. Im deutschen Nachbarland Niederlande ist die Öffnung des digitalen Glücksspielmarktes für private Unternehmen fest geplant. Erst vor wenigen Tagen hat die zuständige Glücksspielbehörde erste Details veröffentlicht, wie genau das Lizenzierungsverfahren aussehen wird und für welche Bereiche die Unternehmen Lizenzen erhalten können. Natürlich ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung auch bei der Gauselmann Gruppe mit größtem Interesse verfolgt wir. Die Niederlande waren bisher ein „toter Markt“ für die Glücksspielkonzerne, da hier ausschließlich staatliche Anbieter agieren konnten. Das wird sich durch das neue Glücksspielgesetz definitiv ändern. Um im Lizenzierungsverfahren für eine niederländische Lizenz bestehen zu können, muss sich die Unternehmensgruppe aber auch intensiv dem Datenschutz widmen. Die zuständige Behörde hat dies bereits erkennen lassen, ohne auf genaue Details im weiteren Lizenz- und Zulassungsverfahren einzugehen.