Gauselmann: Auszubildende im Dialog mit Firmenchef Paul Gauselmann

Obwohl Paul Gauselmann als Firmengründer der Gauselmann Gruppe generell als sehr zugänglicher Chef bekannt ist, ist ein Gespräch mit dem Automaten-König natürlich für jeden Mitarbeiter ein Highlight. Insbesondere für diejenigen, die erst ganz frisch mit dabei sind. Auch in diesem Jahr wurden die Auszubildenden und dualen Studenten des Unternehmens nach ihrem ersten Jahr im Konzern vom Chef höchstpersönlich zu einem Gespräch auf das Schloss Benkhausen eingeladen. Hier konnten die Nachwuchskräfte dem Chef und Armin Gauselmann mal gehörig auf den Zahn fühlen.

Gauselmann Gruppe: Gute Chancen auch ohne Top-Abschluss

Paul Gauselmann hat als Unternehmer eine beeindruckende Geschichte geschrieben. Das Interessante dabei: Die Voraussetzungen waren für den heutigen Automaten-König mit einem Abschluss der Volksschule nicht gerade rosig. Eine passende Anekdote dazu erzählte der Firmengründer vor wenigen Tagen auch den 62 Nachwuchskräften der Gauselmann Gruppe auf dem Schloss Benkhausen in Lübbecke. „Von neun Leuten, die mit mir die zweitätigen Eignungsprüfungen machten und die viel höhere Schulabschlüsse vorweisen konnten, habe ich als einziger die Lehrstelle zum Fernmelderevisor bekommen“, erinnert sich der Firmengründer vor dem Nachwuchs. Diese Chance habe er nur deshalb bekommen, weil er sich schon immer darum bemüht hätte, das Beste aus seinem Leben zu machen und aus sich herauszuholen. Ganz nach dem Motto: Jeder ist seines Glückes Schmied. Eine Geschichte, die durchaus bei den Auszubildenden Eindruck schinden dürfte. Zusätzlich dazu ergänzt Ausbildungsleiter Konrad Ostermeister, dass der Ausbildungsgrad für den Nachwuchs des Unternehmens eine sekundäre Rolle spiele.

Insgesamt rund zwei Stunden nahm sich der vielbeschäftige Unternehmer für die Auszubildenden und Studenten Zeit. Neben persönlichen Geschichten wurden dabei auch Fragen der Nachwuchskräfte gestellt, auf die Gauselmann Antworten liefern musste – und diese waren durchaus vielseitig.

Wie steht Paul Gauselmann zu Greta Thunberg?

So wollten die Jugendlichen zum Beispiel wissen, ob der Firmengründer den gleichen Weg noch einmal einschlagen würde, ob er das Unternehmensmodell anders angehen würde und wie er dem Thema „Fridays for Future“ gegenüberstehen würde. Hierzu hatte der Firmenchef, genau wie auch Armin Gauselmann, eine klare Meinung. Sich über die Zukunft des Planeten Gedanken zu machen, sei richtig und wichtig. Hierfür allerdings die Schule sausen zu lassen, sei wiederum der falsche Ansatz. Sich für seine Zwecke und Wünsche einsetzen könne man sich schließlich auch am Samstag. Interessant auch: Könnte sich Gauselmann heute in seinem Unternehmen einen Job aussuchen, würde er den des Entwicklungsleiters übernehmen. Allerdings, so gab der Firmenchef lachend zu, würden ihm dafür die modernen Kenntnisse in Informatik und Elektronik fehlen.

Besonders prägend und lehrreich sei wiederum die Arbeit in den verschiedenen Verbänden der Branche gewesen, so Gauselmann. 1966 begann der Unternehmer damit, sich auf Landeseben für die Branche zu engagieren. Rund 15 Jahre später wurde dieses Engagement auch auf Bundesebene ausgebaut. In seiner Zeit als Unternehmer habe er sich zudem den Ruf als „Erfinder der modernen Spielstätte“ erarbeitet. Hierfür sei die Idee verantwortlich gewesen, die Spielhallen in Deutschland komplett umzugestalten. „Schönes Ambiente, beste Unterhaltung mit top modernen Geräten und fachlich geschultes Personal“ hätten dazu beigetragen, so der Unternehmer. Darüber hinaus sei durch die Einführung der Mehrfachkonzessionen nachhaltig dafür gesorgt worden, dass man die Glücksspielgesetzgebung in Deutschland überarbeitet habe.

70 Jahre altes Berichtsheft zum Bestaunen

Während der gut zwei Stunden mit seinem Nachwuchs nutzt der Automatenunternehmer auch immer wieder die Gelegenheit, um auf verschiedene Punkte aufmerksam zu machen. So zum Beispiel die Grundregeln des Glücksspiels an den Merkur-Geräten. „Der Spieleinsatz beim gewerblichen Spiel beträgt maximal 20 Cent in fünf Sekunden“, so Gauselmann. Das Glücksspiel wiederum sei etwas vollkommen anderes, da hier mit einer einzigen Walzendrehung oder Scheibendrehung schnell mehrere hundert Euro verloren sein können. Darüber hinaus wurden die Nachwuchskräfte auch immer wieder darauf hingewiesen, dass sich Leistungen und Zielstrebigkeit im Unternehmen und der Karriere auszahlen.

Quasi als mahnendes Denkmal wurde hierzu auch das rund 70 Jahre alte Berichtsheft von Unternehmer Paul Gauselmann herumgereicht. Hierbei handelt es sich nicht um irgendein Berichtsheft. Stattessen ist dieses nahezu perfekt geführt und wurde von der Handwerkskammer Frankfurt über viele Jahre hinweg als Muster-Berichtsheft vorgelegt. Der Konzern selber führte deshalb die Auszeichnung „Bestes Berichtsheft“ ein, um die Schüler zusätzlich zu motivieren. Eines ist somit also in jedem Fall sicher: Die Zeit mit dem Chef dürfte beim Nachwuchs der Gauselmann Gruppe einen prägenden Eindruck hinterlassen haben. Und lehrreich waren die gut zwei Stunden voller Anekdoten und Fragen auf jeden Fall.