
Rund um den US-amerikanischen Glücksspielkonzern Caesars Entertainment mehren sich aktuell die Berichte, dass ein Verkauf bevorstehen könnte. Der Grund hierfür ist vor allem im Verkauf von Anteilen zu finden. Kein geringerer als der bekannte Milliardär und Investor Carl Icahn hat sich nämlich zunächst erst zehn und dann sogar fast 18 Prozent des Glücksspielkonzerns gesichert. Und Börsenkenner wissen: Der Investor regt gerne einen Verkauf an – und das offenbar auch jetzt wieder.
Raus aus den Schulden, rein in den Verkauf?
Caesars Entertainment ist einer der größten Glücksspielkonzerne in den Vereinigten Staaten und betreibt über 40 Casinos in 13 Bundesstaaten. Vor allem in Las Vegas ist das Unternehmen hervorragend aufgestellt, dennoch haben sich in den letzten Jahren auch die negativen Berichte gemehrt. So gab es eine horrende finanzielle Schieflage, die ein über 30 Monate langes Bankrott-Verfahren mit sich führte, welches erst im Jahr 2017 beendet wurde. Allerdings nicht etwa, weil alle Schulden zurückgezahlt werden konnten. Durch den Verkauf der Tochter „Playtika“ kamen etwas mehr als 4,4 Milliarden US-Dollar zusammen, womit immerhin ein Teil der über 18 Milliarden US-Dollar Verbindlichkeiten zurückgezahlt werden konnte. Den Gläubigern hat das erst einmal gereicht und es konnte eine Einigung gefunden werden. Wäre dies nicht der Fall gewesen, würde heute vermutlich nicht mehr über einen möglichen Verkauf gesprochen werden.
Der Grund hierfür ist vor allem der Milliardär Carl Icahn, der in den letzten Tagen und Wochen immer mehr Anteile an Caesars Entertainment erworben hat. Zunächst teilte Icahn der US-Börsenaufsichtsbehörde mit, dass er rund zehn Prozent der Anteile an Caesars erwerben wolle. Nachdem dies im Februar über die Bühne ging, legte der Großinvestor jetzt nach und hob seinen Anteil auf fast 18 Prozent an. Zusätzlich dazu gab Icahn an, dass er Veränderungen im Aufsichtsrat plane und einen Verkauf von Caesars anstrebe.
Typisches „Modell Icahn“?
Das wiederum kann durchaus als typischer Vorgang beim Investor bezeichnet werden. In der Vergangenheit hat Icahn immer wieder große Anteile an Unternehmen erworben, führende Positionen übernommen und seine Rendite anschließend durch einen Verkauf gesteigert. Corporate Rider oder auch Unternehmensjäger, lautet der hierfür verwendete Begriff. Und auch bei Caesars läuft es scheinbar in diese Richtung, denn drei der zwölf Sitze im Vorstand „gehören“ Cahn fortan. Die Macht des Milliardärs ist damit keinesfalls gering. Unvergessen ist auch die Geschichte, die ihm rund um den Konzern eBay nachgesagt wird. An diesem besaß der Milliardär gerade einmal 2,5 Prozent, schaffte es aber trotzdem, die Konzernleitung von einer Ausgliederung des Bezahldienstes PayPal zu überzeugen. Kein Wunder, dass er im Jahre 2014 vom bekannten Times Magazine zu einem der 100 einflussreichsten Menschen der Welt gewählt wurde, zusätzlich belegte er 2017 auf der Forbes Liste mit einem Vermögen von rund 16,6 Milliarden US-Dollar den 55. Platz.
Caesars Entertainment scheint einem Verkauf gegenüber ebenfalls nicht abgeneigt zu sein. Bereits im vergangenen Jahr wäre es fast soweit gekommen, da ein Deal mit Golden-Nugget-Milliarde Tilman Fertitta kurz bevorstand. Dieser kam allerdings nicht zustande, wobei das Thema aber offenbar noch nicht vom Tisch ist. Der Glücksspielkonzern teilte mit, man evaluiere aktuell mögliche Pläne für einen Verkauf.
Schreibe einen Kommentar