Eigentlich ist man geneigt dazu zu sagen, dass das Jahr 2018 für die Glücksspielbranche insgesamt etwas unrund lief. Es konnten zwar zahlreiche neue Märkte erschlossen werden, gleichzeitig wurden auf anderen Märkten dafür zum Teil aber harte und strenge Beschränkungen umgesetzt. Die Branche allerdings scheint gegen alle Widerstände erhaben zu sein. Anders jedenfalls lässt sich der Bericht nicht deuten, den der Branchenverband der Association of Gaming Equipment Manufacturers jetzt vorgelegt hat. Wie dieser zeigt, sind in nahezu allen Teilen der Branche Zuwächse zu verzeichnen.
Umsatz kratzt an der 50 Milliarden-Euro-Grenze
Die wohl am stärksten beeindruckende Kennzahl ist die Kennzahl des Umsatzes. Dieser wuchs laut der Studie in den vergangenen vier Jahren nämlich deutlich an und legte insgesamt ein Wachstum von 20 Prozent „auf den Tisch“. In harten Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass die Glücksspiel-Entwickler, also diejenigen, welche die Spiele für die Glücksspielunternehmen entwickeln, ihren Umsatz von etwas mehr als 40 Milliarden Euro auf 49,5 Milliarden Euro steigern konnten. Die Konzerne kratzen damit also zumindest an der 50-Milliarden-Euro-Grenze. Doch warum wurde der Bericht überhaupt vorgelegt? Der Branchenverband wollte hiermit in erster Linie laut eigener Aussage unterstreichen, wie bedeutsam die Glücksspielbranche mittlerweile für die weltweite Wirtschaft geworden ist. Die Association of Gaming Equipment Manufacturers ist dabei auch nicht etwa ein loser Zusammenschluss mehrerer Unternehmen, sondern umfasst 175 Mitglieder aus mehr als 20 Nationen.
Und ein besonderes Augenmerk wurde im Rahmen der wirtschaftlichen Bedeutung natürlich auch auf die Arbeitsplätze gelegt. Auch hier liegt das Wachstum bei ungefähr 20 Prozent, im Detail sind es 22 Prozent Wachstum in den letzten fünf Jahren. Waren 2013 noch rund 51.000 Menschen direkt in der Glücksspielbranche angestellt, sind es 2018 gut 61.700 Personen gewesen. Die Zahl der Personen, die lediglich indirekt durch einen Arbeitsplatz von der Glücksspielbranche profitiert, lag 2018 bei 221.000 Menschen.
AGEM-Chef lobt den dynamischen Markt
Der Grund für den Aufschwung liegt laut AGEM-Geschäftsführer Marcus Prater zum einen darin, dass neben den angestammten Branchenkräften auch neue Unternehmen ihren Weg auf den Markt finden. Und das die gesamte Branche großen Wert auf Innovationen legt. So erklärte Prater im Detail: „Etablierte Anbieter wachsen, während zusätzlich neue Firmen auf den Markt treten. Die Studie zeigt, dass sich dieser dynamische Sektor ganz auf die Weiterentwicklung des weltweiten Glücksspielmarktes konzentriert. Zusammengefasst zeichnet der Report das Bild einer gesunden Glücksspiel-Industrie, in der die Anbieter auf moderne Technologien und Spiele setzen, die ihnen von einer großen Anzahl innovativer Lieferanten zur Verfügung gestellt werden. Dadurch können sie ihren Kunden stets neue und spannende Entertainment-Formate zur Verfügung stellen“.
Dieses Wachstum und dieser Fortschritt sollen auch in den kommenden Jahren nicht abreißen. Zumindest nicht, wenn es nach den Erwartungen der befragten Unternehmen geht. Da erklärten nämlich 92 der befragten Firmen, dass sie im Jahr 2019 mit einer steigenden Nachfrage rechnen. Fast 60 Prozent der Konzerne könnten sich daher ein Umsatzwachstum in 2019 feststellen. Keines der befragten Unternehmen plant darüber hinaus, in 2019 Arbeitsplätze zu streichen und fast 50 Prozent der Konzerne erklärten, dass sie in diesem Jahr neue Arbeitskräfte einstellen wollen. Die Argumente dafür sind laut der Studie auf Seiten der Branche auch durchaus vorhanden. So lag das Durchschnittsgehalt im vergangenen Jahr laut Bericht bei 80.000 Euro und damit deutlich höher als zum Beispiel das Durchschnittseinkommen in Deutschland (rund 3.000 Euro). Insgesamt haben die Glücksspiel-Entwickler ihren Mitarbeitern laut der Studie in 2018 Gehälter von rund 12,5 Milliarden Euro ausgezahlt.
Es geht klar bergauf mit der Branche
Abgesehen von den starken Gehältern möchte die Branche künftig aber noch weitere Argumente für Arbeitnehmer liefern. So sollen zum Beispiel die Renten- und Altersvorsorge noch stärker finanziell gesichert werden. Zusammenfassend lässt sich damit also ganz eindeutig behaupten, dass es mit der Glücksspielbranche bergauf geht – und das in jeglicher Hinsicht. Selbst die stationäre Branche, zu denen zum Beispiel auch die deutschen Spielbanken gehören, konnte den Umsatz um sechs Prozent anheben. Das ist überraschend, denn der Trend der letzten Monate und Jahre zeigte eindeutig, dass immer mehr Spieler aus dem stationären Betrieb zum Online-Angebot wechselten. Hierfür gibt es also unterm Strich nur zwei Erklärungsmöglichkeiten: Entweder haben sich die Spieler wieder umentschlossen und die Online-Branche wird leichte Einbußen verzeichnen oder aber es konnten ganz neue Spieler für den stationären Betrieb gewonnen werden. Kurzum: Eine rundum gesunde und ansprechende Entwicklung.
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